Binokulare und Monokulare Entfernungsmesser im Visier Teil 1

Bushnell Yardage Pro Quest 8×36 Monokulare
Der Bushnell Entfernungsmesser Quest verfügt über ein starkes Kunststoffgehäuse, das komplett gummiarmiert wurde. Dank strukturierter, rauer Oberfläche ist der Griff satt und rutschsicher. Das Gerät hat seitliche Griffrippen. Der kleine Mitteltrieb kann schlecht erreicht werden. Das linke Okular kann in der Weite zum rechten Okular verstellt werden. Das rechte Okular hat einen Dioptrienausgleich. Es handelt sich um Brillenträgerokulare mit Stülpaugenmuscheln. Der Quest bietet ein helles Bild mit sehr guter Schärfe und gutem Kontrast. Auffallend sind die Randunschärfe und fahle Bildstellen im Randbereich. Das Bild im rechten Okular hat in der Mitte einen Kreis zum Anvisieren der Objekte. Unten ist es abgeteilt. In einem unten gelegenen Feld erfolgt die Anzeige der Entfernung in Yards und bei zugeschaltetem „Scan” die Anzeige „Scan”.

Das Gerät hat ein separates Sendeobjektiv. Es misst hervorragend auch unter schwierigen Bedingungen sowie bei gering reflektierenden Objekten. Es konnte sicher Wald in knapp über 1000 Yards (914 Meter) angemessen werden. Mit einer Taste wird der Laserstrahl aktiviert und gemessen. Drückt man eine darunter liegende Taste, dann wird dauernd gemessen, solange man die obere Taste gedrückt hält (= Scan). Man kann mit Wild mitfahren und dauernd die sich ändernden Entfernungen ablesen. Das funktioniert sehr sicher. Das Bushnell Yardage Pro reicht für die Tagesjagd voll aus und lässt sich noch gut führen. Die Qualität eines hochwertigen Fernglases bietet es aber nicht.

Leica Geovid BRF 8×42
Der neue binokulare Leica Entfernungsmesser hat den Lasersender in die Mittelachse integriert. In einem Objektiv wird der reflektierte Laser aufgefangen und mittels Strahlenteilerprisma an den Mikroprozessor geleitet. Das Gerät wiegt 900 g und entspricht auch in der Größe einem normalen Trinovid Fernglas. Die Optik mit phasenkorrigierten Dachkantprismen weist die gewohnte Leica Qualität mit exzellenter Schärfe und bestem Kontrast sowie hoher Farbtreue und hellem Bild auf. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und das Gerät ist wasserdicht bis 5 m Wassertiefe.

Fokussiert wird am Mitteltrieb. Die gemessene Entfernung wird eingespiegelt (LED-Anzeige). Es wird Scan-Modus geboten. Die Reichweite reicht von 1 bis 1200 m. Auch unter schwierigen Bedingungen konnte ohne Probleme bis über 1000 m gemessen werden. Der Geovid BRF ist hochwertiges Fernglas und Laserentfernungsmesser zugleich.

Leica Geovid 8×42 mit Laserentfernungsmesser

Windriver RB800 8×32
Ein führiger Entfernungsmesser mit kleinem dritten Objektiv. Das Kunststoffgehäuse wurde voll gummiarmiert. Die Brillenträgerokulare sind fix mit ausziehbaren Augenmuscheln. Es handelt sich um Einzelokularfokussierung mit Rasten, was in der Praxis vor allem bei Nahentfernungen und schwindendem Licht nötig ist. Das Fokussieren erfolgt umständlich. Im rechten Okular wird die Anzeige (Batterie, Yards oder Meter, Entfernung, Zielkreuz) rot eingespiegelt. Per Knopfdruck kann von Meter in Yards umgeschaltet werden. Auffallend ist die hohe Schärfe bei gutem Kontrast. Das Gerät hatte öfter Fehlmessungen. Gemessen konnte Wald bis rund 760 m werden. Im Bereich von bis zu 500 m arbeitete der Entfernungsmesser zuverlässig. Man kann den Augenabstand durch Auseinanderziehen des Geräts justieren. Ein brauchbares Gerät mit sehr guter Optik für die Tagesjagd und beginnende Dämmerung.

Monokulare Entfernungsmesser
Bushnell Yardage Pro Compact 800 8×28
Ein sehr führiger, kompakter Entfernungsmesser, der in jede Jackentasche passt. Das Kunststoffgehäuse wurde mit Softlack überzogen, was sich anfühlt wie eine Gummiarmierung. Es ist mit Monokular 8×28 und Empfangsobjektiv ausgestattet. Die beiden Tasten für Messung und Modewahl sind perfekt erreichbar. Das Gerät besitzt kein Brillenträgerokular und auch keinen Dioptrienausgleich bzw. keine Fokussiermöglichkeit. Man setzt auf Tiefenschärfe und Augenakkomadation. Die Flüssigkristall-Anzeige (LCD) ist direkt im Beobachtungsstrahlengang angeordnet und überdeckt das „Sehfeld”. Der Nachteil dieser Anzeige ist die physikalisch bedingte Lichtabsorbierung der nötigen Optik. So ist der Lichtdurchlassgrad des Monokulars sehr gering.

Das Bild ist gelbstichig, dunkel, weist eine hohe Randunschärfe auf und ist auch in der Mitte nicht gestochen scharf. Der Kontrast ist sehr mäßig. Die Optik reicht gerade zum Anvisieren eines Objekts. Man kann verschiedene Modes wie Regen/Schnee, schlechte Reflektion sowie Yards/Meter und Messunterdrückung bis 1 SO Yards/ Meter wählen. Unter schwierigen Lichtbedingungen konnte Wald bis rund 750 m angemessen werden. Bei guten Bedingungen waren es bis 880 m. Sicher und zuverlässig funktionierte der Entfernungsmesserauch unter schwierigen Bedingungen auf Entfernungen zwischen 600 und 700 m. Hält man die Messtaste mehr als 3 Sekunden gedrückt, wird automatisch „Scan” aktiviert, das heißt, es wird dauernd gemessen und verschiedene Entfernungen beim Schwenk angezeigt.

Bushneil Yardage Pro Scout 6×24
Ein nur handgroßer Entfernungsmesser, der selbst in einer Hemdtasche verschwindet. Er ist an Führigkeit kaum mehr zu überbieten. Er besitzt ein Monokular 6×24 mit Brillenträgerokular mit Stülpaugenmuscheln und Fix-Fokus-Objektiv. Dioptrienausgleich oder Schärfejustierung sind nicht möglich. Geboten wird ein leicht dunkles Bild mit Gelbstich. Der Kontrast ist aber gut, und das Bild ist gestochen scharf mit Randschärfe, eine Optik, mit der es sich bei Tageslicht auch gut beobachten lässt. Per Seitenknopf kann die Umschaltung von Yards auf Meter erfolgen sowie eine Messunterdrückung bis 150 Yards/Meter gewählt werden. Die Messtaste auf der ergonomisch geformten Oberseite ist perfekt erreichbar. Hält man sie länger als 3 Sekunden gedrückt, wird automatisch „Scan” (Dauermessung) zugeschaltet. Angezeigt wird im Sehfeld mittels Flüssigkeitsanzeige (LCD). Das Gerät hat unter schwierigen Bedingungen wie Wald bis 560 m gemessen, unter guten Bedingungen bis zu 780 m. Es misst zuverlässig auf Entfernungen von 400 bis 500 m, auch unter schwierigen Bedingungen. Das Gehäuse besteht aus mattem Kunststoff und ist sehr griffig.

Bushnell Laserentfernungsmesser

Leica CRF 1200 7×24
Der neue Leica Laserentfernungsmesser Rangemaster CRF 1200 wurde trotz gleichbleibender Leistung viel kleiner und führiger als sein beliebter Vorgänger. Der neue Rangemaster 1200 ist gerade mal handgroß, und das bei dem geringen Gewicht von nur 220 g (einschließlich Batterie). Trotz der deutlich reduzierten Größe hat sich der Objektivdurchmesser von 21 auf 24 mm erhöht, was eine optische Leistungssteigerung von 20% ergibt.

Das Gehäuse des Rangemaster besteht aus robustem, schlagfestem sowie faserverstärktem Kunststoff. Sehr angenehm der Batteriefachschraubverschluss mit sternförmig gerippter Oberfläche sowie einem mittigen Schlitz für eine Münze. Der Deckel kann somit ohne jegliche Hilfsmittel zum Batterietausch per Hand abgeschraubt werden. Die schwarze Softlack-Oberfläche des Gehäuses hat ein samtmattes Finish, das Rutschsicherheit gewähr leistet und auch bei großer Kälte ein „warmes Gefühl” vermittelt. Auf dem flachen Unterteil sitzt rohrförmig der Optikteil mit dem Monokular 7×24. Die Oberseite beinhaltet eine Griffmulde mit Druckknopf zur Laseraktivierung. Der Entfernungsmesser kann sehr bequem am Auge gehalten werden. Der Zeigefinger ruht praktisch „automatisch” auf dem Einschaltknopf. Am Okular lässt sich der Dioptrienausgleich (+/- 3,5 dpt) mittels Steilgewinde (Schnellverstellung) durchführen. Der Gang ist auch bei Kälte gleichmäßig und geschmeidig. Dank nicht zu leichtem Verstellgang kam in der Praxis ein unbeabsichtigtes Verstellen nicht vor. Selbstverständlich ist das Brillenträgerokular, das auch Brillenträgern das gesamte Sehfeld von 115 m auf 1000 m Entfernung eröffnet. Eine Stülpaugenmuschel befindet sich am Okular. Die Optik liefert ein brillantes, helles Bild mit gestochener Schärfe. Hervorzuheben ist die sehr hohe Randschärfe und das klare, plastische Bild mit sehr gutem Kontrast. Die Auflösung ist ebenfalls auffallend hoch. Es kam selbst bei Gegen- und „Schneelicht” nicht zu unangenehmen Reflexen.

Das Monokular mit phasenkorrigiertem Dachkantprisma liefert ein unverzerrtes Bild auch bei geringem Licht oder Gegenlicht. Die Phasenkorrektur vermeidet Interferenzeffekte. Somit eignet sich der Rangemaster 1200 nicht nur zum Entfernungsmessen sondern auch zur monokularen Beobachtung. Die Außenfläche von Objektiv und Okular weisen eine sehr harte, kratzfeste Vergütung auf. Im Wasserbad (50 cm Tiefe) erwies sich der Entfernungsmesser als dicht.

Mittels LED-Anzeige wird die Entfernung im Monokular angezeigt. Bei Messung wird im Monokular ebenfalls eine rote, quadratische Zielmarke eingespiegelt. Die Leuchtkraft der roten Anzeige passt sich automatisch der Umgebungshelligkeit an. Somit ist sie unter allen Lichtbedingungen sehr gut erkennbar, ohne zu blenden oder zu „strahlen”. Ein Blinksignal zeigt zu geringe Batterieleistung an. Die Elektronik erkennt selbstständig verschiedene Messbedingungen und schaltet automatisch einen dementsprechenden „Modus” zu, etwa bei Regen oder Schnee, damit nicht Regentropfen oder Schneeflocken angemessen werden. Einzig bei Nebel haben alle Laserentfernungsmesser ihre Probleme. In der Praxis funktionierte der Laser zuverlässig und genau. Bei gut reflektierenden Gegenständen wie eine Hauswand konnten Entfernungen bis knapp 1300 m gemessen werden.

Dunkler Fichtenwald wurde bis exakt 1147 m angemessen. Selbst unter sehr schwierigen Reflexionsbedingungen konnte stets sicher bis über 900 m gemessen werden.

Bei einem Rehbock wurde auf 558 m Entfernung gemessen, bei einem Hirsch 783 m und bei einer Gams waren es 557 m. Bis zu einer Entfernung von 10 m erfolgt keine Messung. So kann man Wild aus der Deckung heraus anmessen und Zweige oder andere Vegetation im Gesichtsfeld beeinflussen nicht das Messergebnis. Dank Scan-Modus kann man bei schwierigen Messsituationen auch Gegenstände neben dem eigentlichen Objekt sehr schnell anmessen.

Binokulare und Monokulare Entfernungsmesser im Visier Teil 2