Binokulare und Monokulare Entfernungsmesser im Visier Teil 2

Binokulare und Monokulare Entfernungsmesser im Visier Teil 1

Nikon Laser 800 8×28 Binokulare
Das ebenfalls in China hergestellte Gerät ist mit dem Bushnell Yardage Pro Compact 800 identisch. Lediglich Aufschriften und rote Powertaste sind unterschiedlich. Die Fix-Fokus Optik des Monokulars hat kein Brillenträgerokular. Sie ist wie bei Bushnell gelbstichig mit nicht zu hohem Kontrast und bietet ein fahles, dunkles Bild. Gemessen konnte Wald unter schwierigen Bedingungen bis rund 750 m werden. Zuverlässig arbeitete der Entfernungsmesser ebenfalls zwischen 600 und 700 m. Die Bedienung und Anzeige ist mit dem Bushnell Gerät identisch. Ebenso der Scan-Modus.

Swarovski Laser Guide 8×30

Swarovskis neuer monokularer Laser Entfernungsmesser zeichnet sich durch Handlichkeit, hohe Reichweite und exzellente Optik aus.

Der Swarovski Laser Guide 8×30 steckt in einem Gürteletui aus Kunststoff. Darin wird er sicher durch eine Verriegelung gehalten. Zum Entnehmen drückt man eine Leiste. Der Laserentfernungsmesser wird dann durch Federdruck etwas hochgehoben und kann bequem entnommen werden. Das Tragen am Gürtel ist vor allem im schwierigen Gelände wie dem Hochgebirge eine bequeme Sache. Man hat den Entfernungsmesser auch schnell genug zur Hand, falls ein Einsatz nötig wird. Der Laser Guide 8×30 passt bequem in die Tasche einer Jagdjacke. Er kann aber auch am Trageriemen wie ein Fernglas getragen werden. Das Okular wird durch eine elastische Gummikappe geschützt, die mittels Schnur an der Riemenbügelöse befestigt ist. Der Laser Guide ist ein sehr handliches Gerät mit nur 386 g Gewicht. Er liegt sehr ausgewogen in der Hand. Dank der feinmatt angerauten, dunkelgrünen Vollgummiarmierung wird hohe Rutschsicherheit, Geräuscharmut und fester Griff gewährleistet.

Die ebenfalls gummiarmierte Aktivierungstaste für den Laser in der Gerätemitte kann sehr gut mit dem Finger erreicht werden. Der Laserstrahl wird durch ein kleines Objektiv in der Mitte zwischen zwei 30 mm starken Objektiven ausgesandt. Die Lasertechnik steckt in einem festen Kunststoffteil, in der Mitte des Gerätes installiert. Das Gehäuse besteht aus faserverstärktem Kunststoff. Neben dem Monokular 8×30 findet man noch ein 30-mm-Objektiv, das lediglich zum Auffangen der vom Objekt reflektierten Laserstrahlen dient. Damit benötigt man in der Beobachtungsoptik kein Strahlenteilerprisma. Auf der Oberseite findet man das Batteriefach für eine Lithium Batterie CR2. Man kann es mittels Schraubverschluss mit Hilfe einer Münze öffnen.

Das rechtsseitige Monokular 8×30 zeichnet sich durch eine exzellente Optik aus. Geboten wird ein gestochen scharfes Bild mit höchster Randschärfe. Das Bild ist sehr hell mit hervorragender Farbtreue und ausgezeichnetem Kontrast. Die Optik entspricht der eines Spitzenfernglases wie dem Swarovski SLC 8×30, sie hebt sich auch mit dem 30-mm-Objektivdurchmesser stark von anderen am Markt befindlichen monokularen Laserentfernungsmessern ab. Am Okular findet man einen weichen Gummiring. Der Dioptrienausgleich erfolgt durch Drehung des Okulars. Damit Brillenträger das gesamte Sehfeld von 136 m auf 1000 m nutzen können, wurde das Okular mit einer Schiebeaugenmuschel ausgestattet. Sie ist ausgezogen sehr fest und drückt sich beim Beobachten nicht von selbst ein.

Bei der Messung wird ein orangefarbener Kreis zur Zielerfassung ins Monokular eingespiegelt. Danach erscheint die Entfernung darunter in Ziffern und dahinter ein „M” für Meter. Bei Fehlmessungen oder zu weit entfernten Objekten erscheinen anstatt der Entfernungsangabe drei Striche. Bei geringer Laserleistung laufen im Bildfeld Balken. Dies tritt beispielsweise bei zu geringer Batteriespannung ein.

Der Entfernungsmesser wurde an verschiedenen Objekten wie schräge Dächer, Wald, Wild und Wiese erprobt. Bei gut reflektierenden Objekten wie Gebäuden konnte ich Entfernungen bis zu 1806 m (Haus) messen. Die Messungen erfolgten sehr schnell und äußerst zuverlässig.

Fichtenwald, Hecken und einzelne Bäume konnte ich sehr sicher und zuverlässig auf bis zu 1158 Meter messen. Nach einigen Fehlmessungen konnte sogar ein 1208 Meter entfernter Wald angemessen werden. Wild wurde auf Entfernungen bis zu 673 m gemessen. Alle Messungen erfolgten sehr zuverlässig. Fehlmessungen gab es sehr selten. Der Entfernungsmesser funktionierte auch über sehr große Entfernungen und problematischen, wenig reflektierenden Objekten zuverlässig. Sei noch erwähnt, dass die anfangs verwendeten Batterien bei Kälte in der Leistung so abfielen, dass ein vernünftiges Messen nicht möglich war. Ein anderes Batteriefabrikat kannte solche Einschränkungen nicht. Es ist bekannt, dass Batterie nicht gleich Batterie ist. In Leistung und Kälteempfindlichkeit gibt es da riesige Unterschiede. Sicherlich ist der große Messbereich rein jagdlich nicht nötig. Er spricht aber für die Laser-Leistungsfähigkeit.

Swarovski bietet mit dem Laser Guide 8×30 einen sehr leichten, führigen Laserentfernungsmesser mit exzellentem Monokular zum Beobachten. Selbstverständlich ist das Gerät wasserdicht. Die sehr gut lesbare Anzeige hat eine automatische Helligkeitsregelung. Hält man die Taste gedrückt, dann hat man einen Scan-Modus. Die LCD-Anzeige mindert die optische Leistung nicht. Ein automatisches Programm erkennt beispielsweise Regen oder Schnee und stellt sich darauf ein, sodass keine Fehlmessungen entstehen.

In sehr schwierigem Gelände genügte mir die Mitnahme des Laser Guide. Ich verzichtete auf mein Fernglas. Das Monokular war mir zum Beobachten genug. Wichtig war es, vor dem Schuss die Entfernung zum Wild zu kennen.

Leica 8×56 mit Entfernungsmesser
Leica erweiterte sein Fernglasprogramm um ein 8×56. Das brandneue Geovid 8×56 BRF ist zusätzlich mit einem Laserentfernungsmesser ausgestattet. Trotzdem gingen Handlichkeit und Führigkeit nicht verloren.

Nimmt man das neue Leica Geovid 8×56 BRF (Bin- ocular Range Finder) in die Hand, so glaubt man gar nicht, dass es 1100 g wiegt. Es ist für ein 8×56 auffallend kurz gebaut. Die Höhe von 182 mm erhöht den Tragekomfort erheblich. Schließlich stört ein kurzes Glas viel weniger auf Brust oder Bauch. Das Leica 8×56 ist zudem sehr ausgewogen. Dank hervorragender Balance liegt es ruhig in der Hand und ermöglicht auch bequeme Einhandbedienung. Man wackelt mit dem 8×56 kaum, was natürlich die reale Bildschärfe erhöht und auch für die Entfernungsmessung vorteilhaft ist. Übrigens fällt das Batteriefach für die Lithiumbatterie auf der Glasunterseite kaum auf. Die Batterie soll bei einer Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad Celsius für mindestens 1000 Messungen reichen. Das entspricht in etwa heutigem Standard von guten Laserentfernungsmessern. Bei dem mit schwarzer, säurebeständiger (Handschweiß!) Vollgummiarmierung ausgestatteten Fernglas fällt aber auch sofort das eckige und etwas kantige Design auf. Das Gehäuse einschließlich Brücke und Achse besteht aus festem, widerstandsfähigem Aluminium. Auf der Gehäusemitte befinden sich unter dem Gummi faserverstärkte Kunststoffdeckel, unter denen sich die Messelektronik befindet. Das Fernglasinnere wurde gegen Innenbeschlag mit Stickstoff gefüllt. Das Glas erwies sich im 50 cm tiefen, mehrstündigen Wasserbad als dicht.

Die Messung durch den augensicheren Laser der Klasse 1 wird durch Knopfdruck auf der linken Gehäuseseite aktiviert. Der Auslöseknopf liegt unter der Gummiarmierung. Drückt man kurz darauf, erscheint ein kleines, rotes, quadratisches Feld im rechten Okular. Es dient zum Anvisieren des Objekts. Bei nochmaligem kurzen Knopfdruck wird die Entfernung gemessen und im Okular mittels bildneutraler roter LED-Anzeige angezeigt. Neben der Einzelentfernungsmessung gibt es auch einen Scan-Modus. Hält man den Kopf gedrückt, dann wird dauernd gemessen. Manuell wählbare Programme findet man beim Geovid nicht. Sie sind für die Praxis auch nicht sinnvoll, da es bei den Messungen oft sehr schnell gehen muss. Die Entfernung wird ab 10 Meter gemessen, darunter stören in den Messbereich hineinhängende Zweige nicht. Verschiedene Programme der Laser- bzw. Messtechnik werden automatisch aktiviert. Etwa stellt sich die Technik auf Regen oder Schnee ein, sodass einwandfrei zum Objekt gemessen wird und Schneeflocken die Messung nicht stören. Die Helligkeit der Entfernungsanzeige passt sich übrigens automatisch der Umgebungshelligkeit an.

Leica Geovid 8×56 mit Laserentfernungsmesser